August 2021
Mein erstes Mal – Bike & Climb! Coole Sache, denn so ist der Zustieg auch ohne „rauf – übernachten – rauf“ möglich (siehe meine erste Draussenschlaferfahrung bei der Coburger Hütte).
Im Morgengrauen parken wir im Gaistal und düsen mit den E-bikes Richtung Seebensee. Rauf zur Coburger Hütte und dann die berühmten 10 Minuten (die wahlweise auch bis zu einer halben Stunde dauern können) zum Einstieg.
Die Tour startet mit einer 5 und ich würde sagen: geht diese 5 ohne Probleme ist gut. Wenn nicht, sollte man hier umdrehen. Die zwei Jungs hinter uns wollten das wohl nicht so ganz wahrhaben und haben dann in der zweiten Länge aufgegeben.
Die zweite Länge ist entweder eine 6, dann klettert man eine unschöne Rampenquergangslänge hinüber (kann man sich schenken), oder eine 5- direkt hinauf.
Noch drei 5er – Längen, sehr schön und mit überschaubaren, aber durchaus vorhandenen Schwierigkeiten (1x plattig, 1x Klemmblockkraxeln, 1x in die Verschneidung springen), dann kommt leichtes Gelände. Kann man gut am laufenden Seil gehen, im Prinzip geht es immer geradeaus, über den Grasgrat und direkt hin zum nächsten felsigen Abschnitt.
Die 3er Länge ist ein bisschen unübersichtlich, den Anfang finden wir nicht, aber das Ende, weil die folgende 5er Länge bei einem markanten steilen Wändchen startet. Auch für diese Länge gäbe es eine 4er Variante.
Die zwei 4er Längen haben einen alpinen Touch, in der zweiten Länge checke ich erst nicht dass ich wirklich durch den Durchschlupf muss (was sich ehrlich gesagt nur mit ein bisschen quetschen ausgeht). Letztlich aber cool zu klettern. Die zwei letzten Längen, 3er, gehen wir wieder am laufenden Seil, es ist leichte Gratkletterei die dann, wie es sich gehört, beim Gipfelkreuz endet.
Abstieg: über den Normalweg – der Vordere Drachenkopf ist offensichtlich bei Wanderern sehr beliebt, was für mich immer auf einen leichten Abstieg hinweist. Der Normalweg ist auch okay, oben mit ein paar (sehr leichten ) Abkletterpassagen, unten dann über den bekannten Schotter den man in diesem Gebiet wohl bei jedem Abstieg meistern muss.
Fazit: Ich liebe das Gebiet rund um die Coburger Hütte weil es da einfach schön ist. Mit der E – Bike Zustiegsvariante kann man dort auch ohne viele Umstände was klettern.
Die „The Walk to Paradise“ ist sicher eine der leichten Touren hier, was aber nicht heißt dass der klassische 5er Kletterer nicht ab und zu ordentlich zu kämpfen hat. Weil ich ja in der glücklichen Position bin dass ich die schweren Längen delegieren kann war es für mich eine reine Genusstour mit alpinem Touch.
Tipp: für die dritte Länge ist ein mittlerer Friend hilfreich, ansonsten braucht man höchstens ein paar Bandschlingen – die Tour ist sehr gut abgesichert.
Fazit Sprinter: die schwere Variante der zweiten Länge kann man sich getrost schenken. ziemliches Gerampfe und nicht wirklich schön. in der dritten Länge ist ein mittlerer Friend echt praktisch - in der oberen Plattenwand ist wieder einmal ein Bolt so gesetzt, dass man diesen gleich nach der blöden Stelle klippen kann ... und der letzte davor ist irgendwo ums Eck recht weit unten. Oben raus wird die Tour immer alpiner aber nett zum Klettern. Die obere 5er Länge ist sehr schön. Hier lohnt es sich, die schwerere Variante zu machen. Der Fels wechselt von super und Blätterteig hin und her. Insgesamt aber doch lohnend.
Topo: zum Beispiel hier