Juli 2019
Am Rückweg von Verdon Stopp in Finale Ligure das ja eher fürs Sportklettern bekannt ist.
Weil hier die Bewertung sehr knackig sein soll suchen wir eine der leichtesten Touren am Pianarella aus.
Nach 10minütigem Zustieg auf dem Wanderweg stehen wir am Einstieg, und zumindest der schaut nicht sehr bedrohlich aus.
Nach ein paar Metern ist man auf einem Absatz wo der erste Stand wäre, Sprinter geht aber gleich weiter, steil nach oben. Sehr steil, wie sich herausstellt, sogar Sprinter plagt sich ein bisschen. Beim Nachsteigen denke ich mir schon dass das heiter werden kann. 6a, und ich komme hinten und vorne nicht klar. Mühsam kämpfe ich mich zum ersten Stand. Blick aufs Topo: wir sind falsch und in der Tour links von der Fivy gelandet – immerhin eine 7er – Länge.
Also abseilen, am Absatz Stand machen und dir richtige zweite Länge hinauf. Eine Verschneidung. Zwar etwas leichter wie in der Tour nebenan, aber sehr poliert und nicht wirklich schön.
Die dritte Länge ist sehr grün, mitten durch Gebüsch und Gesträuch, dafür aber nun wirklich leichter.
Am Stand betrachten wir die Wand vor uns: Bolts ohne Ende, was ausnahmsweise nicht positiv ist, denn hier gibt es wirklich alle paar Meter Touren und Varianten von Touren...
Trotzdem finden wir die Fivy, und es folgt die schwerste Länge der Tour: Glatt. Steil. Glatt. Und quer.
Mühsam geht es nach oben, Genuss ist das keiner, ich bin nicht unglücklich als ich den Stand erreiche.
Als nächstes queren wir aus der Wand, die Querung schaut schlimmer aus als sie tatsächlich ist. Wir machen Stand am Wandrand, es geht jetzt noch ein paar Meter nach oben aber um den Seilzug zu vermindern sollte man die kurzen letzten zwei Längen nicht zusammenhängen.
Die Abschlusslänge ist die schönste, an riesigen Henkeln nach oben.
Abstieg: Vom Ausstieg Steinmännern folgen, leicht nach oben dann den Wanderweg hinab – ca. 20 Minuten
Fazit: Ich bin froh dass wir von unserer ursprünglichen Überlegung unseren Kletterurlaub in Finale Ligure zu verbringen Abstand genommen haben. Die Kletterei an und für sich ist ganz okay, aber der Fels arg poliert und die Wand so dermaßen übernagelt dass es schwer fällt in der richtigen Tour zu bleiben. Die leichten Längen waren für mich gut machbar, die schwereren Längen deutlich über meinem Niveau.
Fazit-Sprinter: die Länge der Tour links war echt gut. Schöner und noch rauer Fels. Die Fivy dagegen ist megapoliert und eigentlich nicht mehr angenehm zu klettern. Das Touren-wirr-warr in der Wand ist auch ein gutes Beispiel, dass man es auch übertreiben kann. Zumindest ist das Ambiente toll – und der Abstieg durch den Finale-Dschungel einfach schön. Um lange Touren zu klettern kann man Finale beruhigt auslassen.
Topo: vielunghefinale.com