Juni 2019
Wer hätte gedacht dass ich diese Tour mal mit Sprinter klettern würde! Schuld ist wieder die „Rampa con pilastro“ die auch beim zweiten Versuch nicht wirklich leichter geworden ist. Weil es nach Regen ausschaut gehen wir die nächstgelegene Alternative, eben die „Nascosto“.
Wir starten vom unteren Einstieg, ich steige vor und gehe dann direkt weiter durch den Wald bis zum zweiten Einstieg. Die Tour ist eigentlich extrem beliebt, aber das unsichere Wetter hat den Großteil der Kletterer vertrieben und wir sind allein, nur ein paar Längen weiter oben ist noch eine Seilschaft.
Es ist mein Schwierigkeitsgrad, somit bin ich der alleinige Vorsteiger. Das Klettern ist ein Genuss, immer in Kantennähe, mit beeindruckenden Ausblicken aber nie wirklich ausgesetzt. Der Fels ist gut abgeklettert aber noch erstaunlich rau (trotz der unzähligen Begehungen).
Gefühlt bewege ich mich immer im 3. bis 4. Grad, wirklich schwer ist es nie und an den heikleren Stellen stecken Bolts.
Die Tour ist perfekt abgesichert, man könnte nach Lust und Laune zusätzliche Sanduhren fädeln was aber nicht notwendig ist. Die sechs Längen haben ähnlichen Charakter, in der letzten Länge bewegt man sich nah an der steilen Kante was der Tour einen spektakulären Abschluss verschafft.
Abstieg: vom Ausstieg dem Pfad nach oben folgen, man muss wieder Richtung Felsspalt und dann den üblichen Abstieg nach unten. Wer hier noch nie abgestiegen ist sollte die Abstiegsbeschreibung dabeihaben (oder sie davor gründlich durchlesen). Etwa eine Stunde zum Parkplatz.
Fazit: Alpinschneckenempfehlung! Für mich eine der schönsten Touren in diesem Schwierigkeitsgrad. Im Gegensatz zur „Via bellezza della venere“ gibt es keine bösen Überraschungen, der vierte Grad wird nie überschritten. Der Fels ist noch überraschend rau, die Absicherung optimal mit Sanduhren und Bolts. Auf leichtere und entspanntere Art wird man das tolle Ambiente von Due Laghi kaum genießen können!
Fazit Sprinter: richtig lohnende Einstiegstour. Von der Lage und Linie her richtig „großes Kino“. Es empfiehlt sich a-typisch einzusteigen – bei leichtem Regen wie wir – der Andrang zur Tour ist ganz schön beachtlich.
Topo: bergsteigen.com
Mai 2019
Letztes Jahr um diese Zeit waren wir schon im Kaiser unterwegs (Sonneck). Heuer ist an Alpintouren in Tirol noch überhaupt nicht zu denken. Nicht nur, weil ich auf Zustiege mit Tourenschi keine Lust habe, es ist auch immer noch verdammt kalt.
Also wieder mal ab nach Arco, obwohl auch hier der Wetterbericht nicht berauschend ist. Aber 18 Grad ohne Regen sind zum Klettern normalerweise absolut ausreichend, und oft genug ist der Himmel in Arco blau während in Tirol Schneetreiben herrscht.
Diesmal haben wir Pech, das Wetter ist deutlich schlechter als vorhergesagt und als wir in Due Laghi für unseren obligatorischen Kaffee einkehren geht der Wind und es nieselt. Das ist frustrierend, wir haben Sachen für zwei Tage eingepackt und nun ist fraglich ob wir überhaupt irgendwas klettern können.
Da wir nun schon mal hier sind entscheiden wir uns für die „Spigolo del vento“ mit der Option, danach noch die „Spigolo Nascosto“ dranzuhängen. Leichte Touren, um schnell voranzukommen und wo es egal ist wenn der Fels nicht staubtrocken ist.
Die „Vento“ ist die allerletzte Tour des Gebietes, noch nach der „Giubileo“, und hat somit den allerlängsten Zustieg.
Sie startet oberhalb der Giubileo und verläuft dann direkt daneben an der Kante.
Die erste Länge ist eine erdige Rampe, die Erde ist feucht, das Gefühl mit erdigen Schuhen zu klettern nicht unbedingt angenehm. Es nieselt beständig und der Name der Tour („Kante des Windes“) ist eindeutig nicht aus der Luft gegriffen. Die folgenden drei Längen unterscheiden sich nicht wirklich voneinander: Klettern, abwechselnd an der Kante oder in der Platte, mit den dreckigen Kletterpatschen und im windigen Nieselregen nur bedingt ein Genuss. Die Schwierigkeiten sind durchwegs ähnlich und bei trockenen Verhältnissen sicher deutlich niedriger. Die Absicherung ist dem Schwierigkeitsgrad entsprechend nicht übertrieben, teilweise sind es schon etliche Meter bis zur nächsten Sicherung, die zusätzliche Absicherung mit Friends aber meist möglich (und sinnvoll).
Nach vier Längen ist Schluss und das ist gut so. Frieren im Mai in Arco – muss nicht sein.
Abstieg: vom Ausstieg den Pfadspuren folgend ein paar Meter nach oben und dann rechts. Ganz einfach ist der Weg nicht zu finden, tendenziell eher nach oben als nach unten bis man auf den bekannten Abstiegsweg der anderen Touren trifft.
Fazit: „Besser als gar nichts zu tun“ - so könnte man sagen. Diese Tour werden wohl die wenigsten von vornherein geplant haben, sie ist eher eine Notfalloption. Zu- und Abstieg sind in etwa gleich lang wie die Tour selber, die 4 Längen auch nicht unbedingt herausragend. Wer mal wissen will wie Kantenkletterei ist oder nur „ein bisschen klettern“ will kann mit dieser Tour eventuell etwas anfangen, ein ganzer Klettertag lässt sich damit nicht füllen.
Fazit Sprinter: kurz – ganz nett zu klettern und … fertig :-)
Topo: bergsteigen.com
Mai 2019
Unser Deal: wir probieren die „Rampa con pilastro“, sollte die zu schwer (für Körper oder Geist) sein wechseln wir in eine der leichteren Touren.
Sprinter seilt tatsächlich nach der ersten Länge mit pumpenden Armen ab, was mir nur minimal leid tut, und wir entscheiden uns für eine richtig klassisch – alpine Tour: die „Große Verschneidung“.
Eigentlich sind wir ja früh eingestiegen, mittlerweile ist aber „Rush Hour“ und im Zustiegswäldchen wuselt es vor lauter Kletterern.
Als wir zum Einstieg der „Gran Diedro“ kommen ist gerade eine Dreierseilschaft Italiener am werken, das ist akzeptabel, wir setzen uns und warten. Kurz darauf kommt eine weitere Seilschaft. Und noch eine. Und noch eine. Minuten später sind 5 Seilschaften hinter uns, nur eine davon entscheidet sich für die danebenliegende „Due Spigoli“ (die allerdings auch deutlich schwerer ist).
Nicht nur dass der Vorsteiger der Dreierseilschaft eher von der langsamen Sorte ist, auch die Seilschaft vor ihnen scheint die „Gran Diedro“ unterschätzt zu haben – es dauert fast eine Stunde bis die Italiener nachsteigen können weil der obere Stand besetzt ist. Eine Stunde – zu lange für die anderen, als wir endlich an der Reihe sind ist niemand mehr hinter uns bis auf eine Zweierseilschaft.
Unsere Vordermänner haben die ersten zwei Seillängen zusammengehängt. Das tun wir nicht, erstens herrscht sowieso Staugefahr, zweitens erschwert das ganz eindeutig die Kommunikation.
Somit ist die erste Länge kurz, die Verschneidung zwar kniffliger (weil glatter) als sie auf den ersten Blick scheint, aber durchaus machbar.
Problematischer ist der Steinschlag. Weil der Fels über uns von Bändern durchzogen ist und heute einfach verdammt viel los ist kommen in den ersten zwei Längen immer mal wieder Steine herunter – und nicht nur kleine. Helm ist sowieso Pflicht, wer schon weiter oben ist sollte so weit möglich darauf achten nichts loszutreten und das Seil behutsam einziehen.
Die zweite Länge ist dann auch nicht wirklich schwer, die Verschneidung erst weiter oben etwas ausgeprägter. Viele Sicherungen gibt es allerdings auch nicht.
Am zweiten Stand herrscht dann gähnende Leere – die Seilschaft vor uns ist beim Abseilen. Ich freue mich (natürlich heimlich).
Die dritte Länge ist eindeutig die schwerste Länge der Tour, zwar auch 6- aber deutlich anspruchsvoller als die ersten zwei Längen. Die Verschneidung ist nicht staubtrocken, die Absicherung auch hier im ersten Drittel eher dürftig.
Dann am dritten Stand sehen wir dass auch die Vordermänner unserer Vordermänner abseilen, somit hat sich der Kletterwurm sowohl vor als auch nach uns aufgelöst.
Stichwort „Abseilen“: die Gran Diedro ist definitiv alpin abgesichert, was nicht nur die Zwischensicherungen sondern auch die Stände betrifft. Nur der vorletzte Stand ist mit Ring, alle anderen sind entweder an Bäumen, Sanduhren oder Normalhaken. Abseilen kann man, indem man vom zweiten, dritten oder vierten Stand hinüber in die „Due Spigoli“ wechselt (geht verhältnismäßig einfach).
Was jetzt noch folgt sind zwei wirklich schöne Verschneidungslängen – nicht zu steil, schön griffig und rau, allerdings ist, speziell in der vierten Länge, wirklich nichts an Zwischensicherungen vorhanden. Man kann sie aber optimal mit Friends aufhübschen.
Nach einer kurzen 3er Querung folgt eine Kante, die vorletzte Länge dann ist lang und relativ spannend – man befindet sich in Kantennähe und stellenweise ist es erstaunlich ausgesetzt, was man zum Glück nur bemerkt wenn man es darauf anlegt.
Die letzte Länge: sehr lang (fast 60 Meter), und für den Schwierigkeitsgrad (4 und 3) sehr knackig. Aber schön!
Abstieg: Rechts vom Ausstieg sieht man einen zarten blauen Pfeil am Felsen – hier beginnt der Abstieg! Nicht von den Steigspuren links verleiten lassen! Diesmal muss man ein Stück aufsteigen und den engen Felsdurchschlupf passieren, insgesamt etwa eine Stunde.
Fazit: Eine sehr schöne Tour in einem Schwierigkeitsgrad der für mich perfekt ist – fordernd aber nie überfordernd. Der Fels ist erstaunlich rau und meist auch kompakt (nur in der 7. und 8. Länge gibt es ein paar zweifelhaftere Meter). Die Tour ist sehr alpin – Zwischensicherungen (so vorhanden) sind Normalhaken und Sanduhren, die Stände wie erwähnt. Daher sollte der Vorsteiger den 6. Grad solide beherrschen, aber auch der Nachsteiger sollte den Anforderungen gewachsen sein – viel im Seil sitzen ist bei diesen Ständen keine gute Idee! Unterschätzen sollte man die Gran Diedro nicht, für Liebhaber alpiner Touren ist sie aber definitiv empfehlenswert.
Fazit Sprinter:
Für die erste Seillänge der „Rampa con Pilastro“ wären ein paar Aufwärmmeter durchaus empfehlenswert (im Klettergarten beim Zustieg). Die Länge ist fordernd & wenn man seine Friends an der falschen Gurtseite hängen hat (alles rechts wäre ideal!) fast schon ein bisschen unsympathisch.
Gran Diedro: schön & noch recht rau. Die Stände sind teilweise nicht wirklich gut – mit einem Nachsteiger, der der Schwierigkeit nicht gewachsen ist nicht zu empfehlen. Recht viel zum selbst Absichern – was aber in Due Laghi generell leicht & sicher geht. Die letzten zwei Längen sind krönender Abschluss. Für den, ders mag sehr empfehlenswert.
Topo: klettern-sarcatal.com
April 2019
Wer mal in Due Laghi die „Rampa in alternanza“ probiert oder gemacht hat und sich danach geschworen hat: nie wieder Due Laghi! sollte dem Gebiet noch eine Chance geben und die „Giubileo“ gehen.
Auch ich habe mich „überreden“ lassen, obwohl meine Erfahrungen mit Due Laghi etwas ambivalent sind.
Die „Giubileo“ ist fast die oberste Tour und hat dementsprechend den längsten Zustieg. Ca. 30 Minuten, recht steil am Klettergarten vorbei und immer dem Steig entlang, der Einstieg ist direkt am Wegrand.
Die ersten vier Längen führen über Platten nach oben – auf einer Rampe zwar, die ist aber so breit und beschaulich vom Wald begrenzt dass sie psychisch total unbedenklich ist.
In der ersten Länge muss man sich noch an die Kletterei gewöhnen: zwar nicht so flach wie auf den Fotos aber auch nicht richtig steil, ein paar glatte Passagen, insgesamt toll zu klettern. Sie ist sehr lang – bei uns mehr als 50 Meter, es lohnt sich also die Sicherungen mit Bedacht zu platzieren.
Apropos Sicherungen: viele gibt es nicht (gilt für die ganze Tour). Zwar gelegentlich Bolts an den schweren Stellen (die mobil nicht abzusichern sind), auch Sanduhrschlingen findet man einige, aber grundsätzlich ist hier Eigeninitiative gefordert. Die Stände sind zumindest bis auf den vor der Baumlänge mit Ringen ausgestattet.
Die zweite Länge ist etwas leichter und kürzer, die dritte dann steiler und auch etwas anspruchsvoller.
In der vierten Länge findet sich ein toller Riss, anschließend überwindet man einen kurzen Überhang.
Für den Nachsteiger sind die Platten ein Genuss, immerhin muss man sich nicht um Sicherungen usw. kümmern und kann ganz entspannt nach oben steigen.
Die 5. Länge will eigentlich ich vorsteigen. Man steigt auf ein Schuppe und dann mithilfe zweier Bäume auf einen Wandsockel. Bäume als Kletterhilfe sind mir zwar nicht fremd, aber als ich meinen Fuß vorsichtig in die Astgabel stelle wankt einer der Bäume ganz bedrohlich. Dieser Baum ist eigentlich ein dürres Bäumchen und ich habe Bedenken dass mein Gewicht das Tragevermögen dieses Gewächses übersteigt.
Sprinter teilt diese Bedenken nicht, ich bin mir aber nicht sicher ob der Baum auf Dauer massiveren Kletterern gewachsen ist, falls nicht wird die leichteste Länge der Tour sicher um einiges schwerer.
Nun folgt die Verschneidungslänge die wirklich traumhaft zu klettern ist, sehr rau und nicht steil. Auch diese muss man großteils selber absichern.
Den anschließenden Stand verlagern wir ein paar Meter nach oben zu einem Baum um die lange Quergangslänge etwas abzumildern. Im Endeffekt ist sie aber ohnehin etwas kürzer, der „ausgesetzte Quergang“ auch bei weitem nicht so schlimm wie befürchtet. Nur der letzte Meter zum Stand ist etwas knifflig und für große Kletterer wahrscheinlich leichter (man muss eine Kante erreichen).
Letzte Länge: ein paar Meter leicht queren, wir sind hier eher nach oben und haben einen Friend im Riss platziert, so ist es auch für den Nachsteiger angenehmer. Zwei steile Meter, dann ist man im leichten Gelände, ein paar Meter weiter ist die Tour (leider) zu Ende.
Abstieg: der Ausstieg ist am rechten Rand des Gebietes, das erspart und den Weg nach oben, nur kurz geht es hinauf und dann gleich rechts hinüber (einfach dem Steig folgen). Eine knappe Stunde braucht man trotzdem.
Fazit: Prädikat empfehlenswert! Sehr entspannte Tour ohne sonderliche Überraschungen, sehr nachsteigerfreundlich und bestens geeignet für Seilschaften mit unterschiedlichem Niveau. Klettertechnisch nicht übermäßig schwierig, die Bewertung kann man so glauben, allerdings muss man unbedingt mit mobilen Sicherungsmitteln umgehen können, die braucht man in der ganzen Tour. Friends, evtl. Keile und reichlich Bandschlingen sollte man dabeihaben.
Nicht zu vergleichen mit Touren a la „Rampa in alternanza“ oder „Due Spigoli“.
Fazit Sprinter:
wenn bei einem Grill-Topo mal was von einem ganzen Satz Friends gesprochen wird …
Sehr tolle Tour – genialer Fels wie bei allen Touren in Due Laghi. Einfach Schön!
Topo: klettern-sarcatal.com
September 2018
Wenn es heiß ist wird es mit der Tourenvielfalt in Arco eng. Die Touren in Due Laghi sind hier immer eine Option, erstens kommen sie in dieser Jahreszeit ab mittags in den Schatten, und zweitens weht hier das berüchtigte „Lüftchen“ ziemlich verlässlich.
Auf so etwas wie die „Rampa“ habe ich keine wirkliche Lust, Sprinter preist aber die nahe „Due Spigoli“ als Plattentour an und laut Topo scheint das auch zu stimmen, ich willige also ein.
Am Parkplatz ist erstaunlich viel los, das relativiert sich aber bald, denn ein Trupp junger Italiener hat sich verirrt und will eigentlich ganz woanders hin, eine weitere Seilschaft geht die leichtere „Spigolo Nascosto“ und die Seilschaft die vor uns in der „Due Spigoli“ ist seilt wieder ab (zu heiß!).
Tatsächlich ist es in der ersten Länge recht warm, aber je weiter wir nach oben kommen umso besser wird es, und im Vergleich zum gestrigen Pezol ist es fast angenehm. Die erste Länge kann man mit einem „möglichen Stand“ unterteilen was sehr ratsam ist, ansonsten hat man fast eine 60 m Länge. Obwohl man hier auch viel auf Rampen unterwegs ist hat die Tour mehr Plattencharakter weil die Rampen so breit sind. Die unteren Längen sind im Grunde genommen alle ähnlich schwer, die Schlüsselpassage kommt uns nicht schwerer vor als die Länge darüber. Platten mit mal mehr, mal weniger guten Leisten. Die Absicherung ist besser als in der Rampa, oft mit Bolts oder Normalhaken. Selber absichern ist in den Platten auch nicht immer möglich. In der (bei uns) 6. Länge geht es über ein laubiges Band nach links, man kann hier aber auch gerade hinauf in die „Via Gran Diedro“ wechseln. Sollten wir die Tour jemals wieder gehen wäre das auch unsere Wahl.
Nach dem Band geht es eine Verschneidung hinauf und dann wieder nach links. Nun kommt die „Querung an fragilen Griffen“. So fragil sind die Griffe gar nicht, aber der zweite Teil, Querung über Überhang, ist übel. So richtig gut technisch klettern kann man ihn auch nicht. Der folgende Stand ist noch dazu der unbequemste der Tour, ausgesetzt und eng. Die letzten zwei Längen gehen nach oben und bieten mal brüchige, mal kompakte Passagen und für mich nette Kletterei.
Abstieg: vom Ausstieg nach rechts (hier ist ein Steinmann)! Wir sind erst nach oben weil uns das logischer erschien, der Steig endet aber in totaler Wildnis. Der Weg ist blau markiert und geht wieder zum Felsentor, den Rest kennen wir noch von der „Rampa“
Fazit: die „Spigoli“ hat mir klar besser gefallen als die „Rampa“, sie ist auch etwas leichter. Plattenklettern sollte man allerdings beherrschen. Wie erwähnt würde ich beim nächsten Mal in die „Gran Diedro“ wechseln, außer man steht auf schwierige Querungen. Wir haben die Tour mit Friends und Schlingen zusätzlich abgesichert.
Topo: arrampicata-arco.com
August 2018
Wenn wir nach Arco fahren trinken wir unseren ersten „italienischen“ Kaffee immer in einer netten Bar in Due Laghi. Dort um die Ecke, am Parkplatz beim Lago di San Massenza, startet auch der Zustieg zur „Rampa“. Die „Rampa“ ist mein Geschenk an Sprinter, wir haben sie einmal in der 2. Länge abgebrochen (wegen mir) und nun wollen wir sie vollenden.
Schon von weitem sieht man das Rampensystem das die ganze Felswand überzieht. Dieses Gebiet ist anspruchsvoller als etwa San Paolo und entsprechend ist auch weniger los. Die „Rampa“ startet im rechten Teil – mit einer Rampe. Rampen haben ja die Eigenheit dass sie von unten betrachtet meistens sehr harmlos und leicht aussehen, und man fragt sich dann vielleicht sogar warum der Vorsteiger eigentlich so lange herumwurstelt. Bis man selber einsteigt und merkt: soo breit ist die Rampe gar nicht! Und soo flach auch nicht! Und neben der Rampe pfeift es ja ganz schön nach unten!
Nach der ersten Länge geht es mit einer Rampe weiter, dann muss man die Rampe wechseln und das ist gar nicht so leicht (und hat mich beim letzten Mal komplett überfordert). Also zwei Rampen queren, dann wieder nach oben, nochmal queren und schließlich über eine Tropflochplatte die toll zu klettern ist. Der Fels ist generell sehr rau und kaum poliert. Die nächste Länge ist leichter und führt wieder über zwei Rampen. Vor den leichten Längen hat Sprinter Respekt, sie sind nämlich zum Teil gar nicht oder nur wenig abgesichert, und selber kann man das auch nicht überall. Nun kommt „meine“ Länge, und diesmal ist es keine Rampe sondern ein Quergang. Dass ich eine 5+ vorsteige war nicht geplant, in unserem Topo steht die Länge mit 3, sie kam mir für einen 3er allerdings erstaunlich gut abgesichert und ziemlich schwer vor. Andererseits macht es bei Quergängen eh oft keinen Unterschied ob man vor- oder nachsteigt…. Weiter geht’s mit einer Rampe, nach etwa der Hälfte muss man in die darüber liegende wechseln. Anschließend kommt ein kleiner Überhang und wieder mal Rampen. Man merkt, wahnsinnig abwechslungsreich ist die Tour nicht.
Nun kommt eine anspruchsvolle aber sehr gut abgesicherte Länge und schließlich die Schlüsselseillänge, die ich als eine der angenehmsten gefunden habe. Erst die obligatorische Rampe hinauf und schließlich eine steile Wand mit ziemlich guten Griffen. Endlich bin ich mal von oben gesichert, die ganzen Rampen haben nämlich auch für den Nachsteiger ihre Tücken.
Die letzte Länge ist leicht und eher schon Schrofenkletterei.
Abstieg: folgt man der Abstiegsbeschreibung ist der Weg eigentlich nicht zu verfehlen. Nach dem witzigen Felstor geht immer den gut ausgetretenen und mit Steinmännchen markierten Weg nach unten. Ein angenehmer Abstieg mit einer kurzen mit Drahtseilen versicherten Passage.
Fazit: alles in allem eine durchaus anspruchsvolle Tour, vor allem wegen der nicht immer übertrieben guten Absicherung die nicht nur für den Vorsteiger eine Herausforderung ist. So richtig geeignet ist die Tour nur für Rampenliebhaber, etwas anderes findet man hier nämlich kaum.
Topo: klettern-sarcatal.com
Tipp: Hier kann man auch gut im Sommer klettern, diese Tour ist ab ca. 13 Uhr im Schatten. Der Lago San Massenza ist ziemlich kalt (wird immer wieder „nachgefüllt“), aber das Ufer neben dem Parkplatz ist super für ein Picknick und zum Relaxen.