"Hepke Vitale", Muttekopf, Imst, 7 SL, 6-

August 2018

Die "Hepke", zumindest die ersten 4 Längen, war ich schon mal mit Sprinter gegangen und hatte sie seitdem als "Solo - Projekt" im Kopf. Sie ist in jeder Hinsicht perfekt dafür (wurde ja auch als Übungstour eingerichtet) und nachdem meine Freudensgenossin Nancy ebenso motiviert für eine Frauenseilschaft ist festigen wir an einem heißen Augusttag unser alpinistisches Können am Muttekopf.

Das Tolle an der Hepke: man kann sie total flexibel gestalten! Für Konditionsfetischisten gilt der Zustieg ab der Talstation Hochimst und dauert dann gute 2 Stunden. Nancy und ich nutzen aber aus dass wir mal ohne Männer unterwegs sind und fahren mit der Bahn bis zur Bergstation. Von dort geht es gemütlich über den Drischlsteig bis zur Muttekopfhütte und dann in 15 Minuten zum Einstieg am Guggerköpfl.

Die ersten vier Längen sind mustergültige 4er und führen über Platten, einen großgriffigen und gar nicht schlimmen Quergang und eine Rampe. Wer hier schon total an seine Grenzen stößt kann bequem nach links in die Latschen queren. Wir sind jetzt aber erst richtig aufgewärmt und wagen uns an die nächste Länge, eine 5- ,die schon eine Spur anspruchsvoller ist.  Danach kommt die Schlüsselseillänge, auch der kann man ausweichen indem man geradeaus wiederum in die Latschen ausweicht. Das tun wir nicht, ich schummele  mich über die gut gesicherte Schlüsselstelle und lasse Nancy dann in der letzten Länge, einer Platte mit warzenähnlichen Erhebungen, den Vortritt. Der letzte Standplatz ist einen halben Meter unter der Gipfelkante was wenig Sinn macht, besser man klettert über die Kante (es hängt hier ein Seil) und sichert vom Gipfelplateau aus. Hier finden sich wenige Schritte nach der der Kante einige Bolts zum Nachsichern.

 

Abstieg: Vom Gipfel geht es wenige Schritte über eine steile Wiese und schon ist man wieder auf dem Abstiegsweg. Die Hütte ist tatsächlich in 15 Minuten erreicht - kürzester Abstieg ever!

Nach einem Gipfelbier auf der Hütte machen wir uns auf den Rückweg zum Auto - zu Fuß, die letzte Bahn haben wir vor lauter Trödelei verpasst. Netterweise sammeln uns die Liftwarte auf halber Strecke ein sodass wir uns auch auf dem Weg zur Talstation nicht verausgaben.

 

Fazit: eine super Tour die sich bestens für alpine Einsteiger eignet! Im unteren Teil gibt es bequeme Standplätze, ab der 5. Länge wird die Kletterei etwas anspruchsvoller und die Standplätze kleiner. Die erste Länge ist schon etwas abgeschmiert, die letzten 3 Längen werden wohl seltener begangen  und sind dementsprechend griffig. Die Tour ist ab dem späten Vormittag im Schatten und eignet sich daher gut für hochsommerliche Temperaturen. 

 

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